Franken,  Mikroabenteuer

Ein Winter-Sonnenuntergang am „Terroir f – Rödelsee“

Ein Mikroabenteuer zu erleben ist relativ einfach. Man benötigt dazu nur die passenden Klamotten (je nach Wetterlage), passende und bequeme Schuhe (um auch wirklich vor die eigene Haustür zu gehen), und eine Idee, was man unternehmen kann. Aber gerade bei der Ideenfindung scheitert es oft – und dieses kenne ich selbst sehr gut. Doch gerade jetzt im Winter bietet sich eine ganz bestimmte Art von Mikroabenteuer an. 

Die Wintertage sind ja bekannt dafür, dass die Helligkeit der einzelnen Tage relativ kurz ist. Und glaubt mir, ich sehne mich selbst sehr nach dem Sommer, und die damit verbundenen warmen Sommerabende draußen in der Natur. Doch die dunkle Jahreszeit hat auch ihren Vorteil: Relativ früh am Tag kann man so einen Sonnenuntergang miterleben, ohne sich Abends mit der Müdigkeit zu quälen. (Das Gleiche gilt übrigens auch für den Sonnenaufgang, der im Winter recht spät beginnt.)

So entschied ich mich, dick eingepackt vor der eisigen Kälte, eines Abends zur Gemeinde Rödelsee zu fahren, um dort in den Weinbergen einen traumhaften Sonnenuntergang zu erleben.

Inhaltsverzeichnis

🔸 Mit der untergehenden Sonne entlang der Weinberge
🔸 Eine traumhafte Abendstimmung am “Terroir f – Rödelsee”
🔸 Frierendes Entspannen auf der Bank
🔸 Eine “rote” Sonne über Mainbernheim
🔸 Mit der Nachtkälte zurück durch die Weinberge
🔸 Meine Tour bei Komoot
🔸 Dieses Abenteuer gibt es auch als Videoformat

Mit der untergehenden Sonne entlang der Weinberge

In Rödelsee angekommen, parkte ich mein Auto auf dem Wanderparkplatz der “TraumRunde Rödelsee”, schulterte meinen Rucksack und ging los. Bereits nach wenigen Schritten ließ ich die Gemeinde hinter mir und vor mir bot sich eine Landschaft, die zwar im Winter sehr kahl wirkt, aber durch den goldenen Schimmer der untergehenden Sonne zum Strahlen brachte.

Den leichten Anstieg zur Aussichtsplattform ging ich eher gemütlich an. Auch wenn mir bewusst war, dass ich vielleicht gar nicht so viel Zeit hatte, bis die Sonne am Horizont verschwindet. Doch leider merkte ich noch die Nachwirkungen von der verschleppten Lungenentzündung, sodass ich hin und wieder stehen blieb. Statt traurig darüber zu sein, dass meine Kondition noch nicht 100%ig zurück ist, erfreute ich mich eher über das Kontrastspiel der untergehenden Sonne mit den Weinreben.

Eine traumhafte Abendstimmung am “Terroir f – Rödelsee”

Umso größer war meine Freude, dass ich noch rechtzeitig beim “Terroir f – Rödelsee” ankam. Hier wirkte der Ausblick von der Aussichtsplattform regelrecht magisch: Die tiefstehende Sonne, die den Horizont um sich herum Orange färbte, darüber noch ein hellblauer Himmel, durchzogen von den Spuren der Flugzeuge, und dazu noch die leicht dunkle Landschaft, die das Bild vollkommen macht und abrundete. Mein Fotografenherz tanzte regelrecht vor Freude und konnte es kaum erwarten, diese Momente festzuhalten.

Als erstes ging ich direkt ins “Terroir f” und genoss den Blick zur Gemeinde Rödelsee. Doch schnell stellte ich fest, dass ich nicht so einen Sonnenuntergang erleben werde, wie ich es mir in meiner Fantasie vorgestellt hatte. Geträumt von einem magischen Moment am Himmel über Rödelsee, ging an diesem Winterabend die Sonne jedoch etwas mehr auf der linken Seite unter – ich könnte auch sagen: Von hier aus betrachtet direkt über Iphofen. 

So ging ich zurück zum Weg, schaute mich ein wenig um, und fand schließlich den passenden Platz fürs Fotografieren und zum Filmen. Denn dieses Abenteuer gibt es natürlich auch auf meinem YouTube-Kanal 😉

Frierendes Entspannen auf der Bank

Doch bevor ich es mir hier etwas gemütlich mache und der Sonne beim Verschwinden zuschaue, wollte ich unbedingt noch eine Etage weiter höher gehen. So ging ich die einzelnen Stufen der “Treppe” Schritt für Schritt nach oben, um es mir im Anschluss auf der Liegebank gemütlich zu machen. Doch leider blieb die Gemütlichkeit aus, und stattdessen besuchte mich die eisige Winterkälte.

Ich stellte fest, dass dieser Platz mit dem Blick über die Weinberge sehr schön ist, aber für dieses Mikroabenteuer leider ungeeignet wäre. Die Bäume auf meiner linken Seite nahmen mir den Blick zur Sonne, so dass ich mich entschied, wieder runter zum “Terroir f” zu gehen.

Eine “rote” Sonne über Mainbernheim

Lange musste ich auf dieses Naturschauspiel nicht warten. Stück für Stück ging die Sonne tiefer und näherte sich somit optisch dem Erdboden. Doch was ist denn das? Eine Dunstwolke hing am Horizont und behinderte so den passenden Moment. Doch wie heißt es so schön: Man muss nur das Beste aus der Situation machen.

Statt nun traurig darüber zu sein, dass die Sonne nicht direkt am Erdboden verschwindet, schaute ich eher gespannt dem Geschehen vor mir zu. Wie würde es aussehen, wenn die Sonne hinter der Dunstschicht verschwindet? Könnte ich die Sonne daraufhin weiter durch den Dunst schimmern sehen?

Tatsächlich ging die Sonne an diesem Abend bereits etwas eher unter, als es ursprünglich zeitlich geplant war. Der Dunst saugte sich mit der Helligkeit voll und ließ nur die abendliche Dunkelheit zurück. Doch vorher verfärbte sich der Himmel noch in ein leuchtendes Orange, je weiter die Sonne dem Dunst entgegenkam. Und als ob sie sogar meine Gedanken gehört hätte, strahlte sie im Dunst besonders rot mir entgegen.

Mit der Nachtkälte zurück durch die Weinberge

Glücklich und zufrieden, dass ich diesen Moment genauso miterleben durfte, ging ich durch die Weinberge zurück nach Rödelsee. Doch statt einen gemütlichen Spaziergang zum Auto zu unternehmen, ging ich eher etwas zügig voran. Die eisige Kälte von -6°C kroch nun langsam aber sicher durch meine Klamottenschicht, sodass ich bereits das leichte Frösteln anfing. Nun hieß es für mich, sich bloß nicht wieder zu erkälten.

Trotz allem war für mich dieser Abend einfach einzigartig gewesen, und dafür war ich sehr dankbar. Dankbar dafür, dass ich in einer ruhigen Atmosphäre dieses Naturschauspiel bewundern durfte. Dankbar dafür, dass es eben nicht so verlief, wie ich es mir bereits im Vorfeld vorgestellt hatte – es war für mich persönlich noch viel schöner gewesen. Und dankbar dafür, dass ich überhaupt auf dieser Welt bin und solche Momente erleben darf. 

Heutzutage sind wir leider viel zu selten dankbar für die kleineren Dinge im Leben, und ich frage mich schon lange, wieso das so ist? Ein kleiner und schöner Moment kann einen Menschen zum Lächeln bringen und wer weiß, wie lange er sich noch daran erinnert. Aus diesem Grund versuche ich immer mehr meine Dankbarkeit in den Alltag einzubringen, sowie auch bei diesen kleinen Mikroabenteuer. Probiere es doch einfach selbst mal aus 😉

Meine Tour auf Komoot
Dieses Abenteuer gibt es auch als Videoformat

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