Willkommen in der Lüneburger Heide: Ein Vorgeschmack auf meine Wanderabenteuer
Groß geworden an der Ostsee, zog es mich vor einigen Jahren ins herrliche Franken, wo ich endlich zur Ruhe kam und entdeckte, was mir wirklich wichtig ist: das Wandern und die Natur.
Die idyllischen Weinberge am Main und das beruhigende Waldbaden im Steigerwald entfachten meine Leidenschaft, die Schönheit Deutschlands Schritt für Schritt zu erkunden. Mit dem Vorsatz für das Jahr 2024, mein Abenteuer- und Entdeckerleben richtig zu starten, entschied ich mich für ein besonderes Ziel: die Lüneburger Heide.
Anfang Juni packte ich meine Wanderschuhe und machte mich auf den Weg in diese zauberhafte Region Norddeutschlands. Trotz des wechselhaften Wetters ließ ich mich nicht entmutigen und genoss jede Minute in der weitläufigen Heide, den stillen Wäldern und bei meinen tierischen Begegnungen.
In diesem Beitrag möchte ich euch einen Überblick über meine Wanderungen und Erlebnisse in der Lüneburger Heide geben. Lasst euch inspirieren und entscheidet selbst, über welches Abenteuer ihr mehr erfahren möchtet. Vielleicht wecke ich eure Entdeckerlust, und ihr folgt meinen Spuren in diese wunderschöne Landschaft.
Inhaltsverzeichnis
🔸 Warum die Lüneburger Heide?
🔸 Ankunft auf dem Campingplatz “Rote Schleuse”
🔸 Meine Reiseplanung für die Woche
🔸🔸 Wandern auf der Heideschleife Tütsberg
🔸🔸 Wandern auf der Heideschleife Büsenbachtal
🔸🔸 Wandern auf der Heideschleife Pietzmoor
🔸🔸 Wandern auf der Heideschleife Wilsener Berg
🔸🔸 Tagesausflug zum “Heide Himmel” mit Wildparkbesuch
🔸 Rückblick und Vorfreude
Warum die Lüneburger Heide?
In den Jahren 2006 und 2007 hatte ich das Vergnügen, in der Stadt Lüneburg zu wohnen. Schon damals zog mich diese Stadt mit ihren zauberhaften alten Fachwerkhäusern in ihren Bann. Doch damals, in meinen frühen Zwanzigern, hatte ich noch kein großes Interesse am Wandern. Stattdessen erkundete ich die Gegend lieber mit dem Fahrrad oder auf Inlinern.
Trotz meiner Zeit in Lüneburg war ich nie in der Lüneburger Heide unterwegs. Einen kleinen Eindruck davon, wie es dort aussehen könnte, bekam ich erst im letzten Jahr bei einem Tagesausflug mit meiner besten Freundin Saskia (Instagram @wander.tante) in der Fischbeker Heide. Ich war sofort von dieser Landschaft fasziniert.
Die weite Heidelandschaft, manchmal von kleinen Wäldchen umrahmt, zog mich sofort in ihren Bann. Ab diesem Moment wusste ich, dass ich eines Tages die Lüneburger Heide zu Fuß erkunden musste. Und nun war es endlich soweit.
Ankunft auf dem Campingplatz “Rote Schleuse”
Für diese Woche voller Wanderabenteuer wollte ich unbedingt draußen in der Natur schlafen, anstatt die Nächte in einem “warmen” Hotelzimmer zu verbringen. Da es für mich das erste Mal war, dass ich zelte, suchte ich im Vorfeld einen Campingplatz, der mir ein Gefühl von Sicherheit gibt. So stieß ich auf den kleinen Campingplatz “Rote Schleuse” bei Lüneburg.
Bereits bei meiner Ankunft und durch die Freundlichkeit der anderen Camper fühlte ich mich sofort geborgen. Besonders schön fand ich, dass dieser Ort sehr naturgetreu ist. Die Zeltwiese ist keine freie Fläche, sondern man zeltet zwischen vereinzelten Bäumen. Gleich nebenan befindet sich der Lüneburger Stadtwald, wo ich morgens herrlich durch das Zwitschern der Vögel geweckt wurde.
Mitten auf dem Campingplatz befindet sich ein kleiner Badesee, der zu einem kühlen Sprung ins Nass einlädt. Während meines Aufenthalts waren die Temperaturen allerdings zu frisch, sodass ich nur mal kurz meine Füße ins Wasser hielt.
Das Restaurant, das zum Campingplatz gehört, ist ebenfalls ein Highlight. Ursprünglich hatte ich geplant, jeden Abend selbst zu kochen und hatte dementsprechend genügend Vorräte im Auto. Doch nach einem Abend mit einem Glas Aperol Spritz und einer leckeren Pizza konnte ich nicht widerstehen und wiederholte dieses Vergnügen gleich zweimal 😅
Von der ersten Sekunde an bis zum Schluss fühlte ich mich dort wohl. Ich lernte viele nette Camper kennen und hörte spannende Geschichten über ihre Reisen. Einige waren erstaunt, dass ich als Frau allein unterwegs bin und zelte, aber mittlerweile bin ich es gewohnt und habe meine Redefloskel als Alleinreisende parat.
Was ich eigentlich sagen möchte: Dieser Campingplatz ist eine absolute Empfehlung. Zwar kenne ich noch nicht viele andere Campingplätze, um Vergleiche zu ziehen, aber in den Punkten Sauberkeit, Freundlichkeit und Naturaspekt bekommt “Rote Schleuse” eine 10 von 10. Wer weiß, vielleicht werde ich dort eines Tages nochmal nächtigen.
Meine Reiseplanung für die Woche
Ursprünglich hat mich eine Lesung nach Lüneburg gelockt. Da ich bereits die Stadt und die umliegende Gegend bereits kenne, wollte ich mir somit die vielversprechende Lüneburger Heide anschauen. Schließlich schwärmte jeder von ihr, der dort bereits in der Natur unterwegs war.
Und so plante ich während meiner Woche auf dem Campingplatz “Rote Schleuse” 4 verschiedene Heideschleifen zum Wandern ein, sowie einen Tagesausflug zum Baumwipfelpfad “Heide Blick” mit anschließendem Besuch im Wildtierpark.
Hier ist ein kurzer Überblick über meine Aktivitäten:
Wandern auf der Heideschleife Tütsberg
Als erstes ging es für mich auf die Heideschleife Tütsberg – ein 12 Kilometer langer Rundwanderweg, wo ich die Weite der Heidelandschaft genießen konnte.
Statt in meinem ursprünglichen Schritttempo ging ich eher gemütlich durch diese zauberhafte Landschaft. Dadurch, dass die Heide noch nicht blühte, war dieser Wanderweg auch nicht überfüllt gewesen, sodass ich hier der Stille der Natur lauschen konnte. Immer wieder blieb ich stehen und genoss den Anblick um mich herum – sei es bei den einzelnen Aussichtspunkten, oder so mitten im Weg.
Mit dieser Heideschleife verliebte ich mich ab der ersten Sekunde an in die Lüneburger Heide. Und dabei weiß ich noch nicht mal, wie schön es im August hier aussehen wird, wenn die Landschaft um einen herum sich in ein Lilameer verwandelt.
Wandern auf der Heideschleife Büsenbachtal
Am darauffolgenden Tag nahm ich mir die Heideschleife Büsenbachtal vor. Ohne im Vorfeld viel über die Wanderungen zu recherchieren, überraschte mich dieser knapp 14 km lange Rundwanderweg.
Zunächst ging es entlang der zauberhaften Heidelandschaft, wobei ich hier bereits die ersten “kleinen Höhenmeter” erklomm. Ich freute mich darauf, wieder eine tolle Wanderung zwischen der Heide zu erleben. Doch sobald ich den ersten Hügel erreicht hatte, führte mich der Weg in ein idyllisches Waldgebiet.
Die Wege wechselten dabei ständig vom breiten Forstweg zu schmalen Singletrails, was mir persönlich große Freude bereitete. Als krönenden Abschluss ging es hoch zum Brunsberg, der eine Höhe von 126 m über dem Meeresspiegel hat.
Man sagt zwar immer, dass der Norden von Deutschland flach ist, doch als gebürtige Norddeutsche kann ich nun sagen, dass wir auch sehr stolz auf unsere kleinen Berge sind. Ein kleiner Tipp am Rande: Der Landkreis Harburg ist allgemein für seine hügelige Landschaft bekannt. Hier kann man hervorragend zwischen Heide und Wald wandern und sogar den höchsten Berg Hamburgs erklimmen – den Hasselbrack.
Wandern auf der Heideschleife Pietzmoor
Am dritten Tag führte mich meine Wanderung in ein Moorgebiet. Da für diesen Tag Regen angesagt war, entschied ich mich, vorher ein wenig zu recherchieren, um eine kürzere Runde zu finden. Dabei stieß ich auf die Heideschleife Pietzmoor.
Der knapp 8 km lange Rundwanderweg lockte mich mit beeindruckenden Fotos. Hier hat man das Vergnügen, auf einem Holzsteg über das Moor zu wandern und sich ganz der Faszination dieser einzigartigen Landschaft hinzugeben. Ich persönlich würde sogar sagen, dass dies eine der schönsten Heideschleifen war, die ich in dieser Woche erwandern durfte.
Wandern auf der Heideschleife Wilseder Berg
Meine letzte Heideschleife während meines Lüneburg-Urlaubs war die Runde um den Wilseder Berg. Mit knapp 16 Kilometern bot dieser Weg nochmal einen ganz besonderen Genuss zwischen Heide und Wald – und natürlich die Möglichkeit, den Wilseder Berg mit 169 m über dem Meeresspiegel zu erklimmen.
Für mich war dies ein wirklich toller Rundwanderweg, der mir nochmals zeigte, wie schön die Lüneburger Heide ist. Zu meinem großen Glück durfte ich an diesem Tag auch eine Herde Heidschnucken sehen, die sich die ganze Woche über gut vor mir versteckt hatte.
Auf dieser Wanderung gönnte ich mir sogar eine kleine Auszeit in einem sehr gemütlichen, kleinen Teestübchen. Dafür musste ich zwar kurz den Wanderweg verlassen, aber für so einen schönen Garten, der regelrecht zum Verweilen einlädt, nahm ich diesen “Umweg” gerne in Kauf. Und ich kann es nur jedem ans Herz legen: Macht diesen kleinen Schlenker zum “Teegarten” und genießt dort eine leckere Stärkung.
Tagesausflug zum “Heide Himmel” mit Wildparkbesuch
Statt nur zu wandern, unternahm ich an diesem Tag einen kleinen Tagesausflug zum Baumwipfelpfad “Heide Himmel” – einmal die Region von oben sehen, die ich sonst zu Fuß erkunde. Auch heute noch, während ich diesen Beitrag schreibe, komme ich aus dem Schwärmen gar nicht heraus. Es ist zwar kein Rundwanderweg entlang der Baumwipfel, aber dennoch etwas ganz Besonderes.
Zunächst führt der Holzsteg über einen Teil des anliegenden Wildparks, wo man bereits von oben einen tollen Blick auf die Wölfe hat. Wer mutig ist, kann auf einer Zwischenstation einen gläsernen Aussichtssteg betreten – mir haben dabei ordentlich die Beine gezittert. Am Ende des Holzstegs kommt man zu einem Turm, den man entweder zu Fuß oder mit dem Fahrstuhl erklimmen kann. Von hier oben hatte ich einen traumhaften Ausblick. Auch bei kräftigem Wind genoss ich die Weite der Landschaft.
Im Anschluss besuchte ich den Wildpark. Mit einem Kombiticket konnte ich direkt vom Baumwipfelpfad zu den Tieren gehen. Es war ein wahrer Genuss, dort den restlichen Tag zu verbringen. Da die Tage nicht zu warm waren, waren die Tiere sehr aktiv und kamen relativ nah an die Besucher heran. Besonders das Bärengehege hat mir richtig gut gefallen. Ich verbrachte fast eine Stunde damit, ihnen beim Essen, Spielen und Toben zuzusehen.
Rückblick und Vorfreude
Rückblickend kann ich sagen, dass ich mit dem nicht blühenden, aber dennoch beeindruckenden Heidekraut und meinen Wanderabenteuern in der Lüneburger Heide einen hervorragenden Start in meine Entdeckungsreise hatte. Die Landschaft dort ist so vielseitig, dass sie mich sowohl zum Staunen als auch zum Forschen anregte.
Die Heideschleifen waren hervorragend ausgeschildert, sodass ich mich auch ohne Navigation nicht verlaufen konnte. Da es insgesamt 12 Heideschleifen gibt und ich erst 4 erkundet habe, steht ein Wiedersehen in der Lüneburger Heide definitiv auf meiner Liste. Außerdem verläuft dort der Fernwanderweg „Heidschnuckenweg“, den ich gedanklich bereits für das nächste Jahr eingeplant habe. Falls es mit meinem Urlaub 2025 und den Sommerferien passt, könnte ich sogar in der Zeit dort sein, wenn die Heide in voller Blüte steht.
Sollte der Fernwanderweg jedoch nicht klappen, plane ich bereits, im kommenden Juni wieder in die Lüneburger Heide zurückzukehren. Vier weitere Heideschleifen warten darauf, entdeckt zu werden, und vielleicht folgst du eines Tages meinen Fußabdrücken auf diesen Rundwegen.
Ich bin gespannt, ob du selbst schon in der Lüneburger Heide wandern warst. Kennst du die Heideschleifen, und wenn ja, welche hat dir besonders gut gefallen? Oder hast du Tipps und Anregungen, was ich neben den Wanderwegen dort unbedingt erleben sollte? Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen!