Monatsrückblick

Der Februar stellte unser ganzes Leben auf dem Kopf

Ursprünglich wollte ich bereits ab dem Januar einen Monatsrückblick starten, um euch ein wenig in das Leben von Weltenspatz zu führen. Mir liegen nämlich nicht nur die Themen im Outdoor-Bereich am Herzen, sondern auch die Themen über psychische Erkrankungen, wo ich als Betroffene sehr gut selbst meinen Senf dazu geben kann 😉

Nur leider meinte das neue Jahr es nicht so gut mit mir, so dass ich 3 Wochen lang mit einer Lungenentzündung im Bett lag. Und ich denke, keiner möchte gerne mein Gejammer von dieser Zeit hören, bzw. lesen 😅

So entschied ich, die Monatsrückblicke erst ab Februar zu starten. Dabei erzähle ich kurz von meinen Outdoor-Abenteuern, im Bereich “Persönliches” über die Dinge, die mich sehr beschäftigt haben, und am Ende habe ich dann noch einen Buch-, Film- oder Serientipp.

Inhaltsverzeichnis

🔸 Ein abenteuerlicher Monat draußen in der Natur
🔸🔸 Wo der Wind weht, wird Tee getrunken
🔸🔸 Ein Winter-Sonnenuntergang am “Terrior f – Rödelsee”
🔸🔸 Frostiges Klein-Rom in den Haßbergen
🔸🔸 Der Waldumbauweg bei Wiesentheid
🔸🔸 DVV-Wandertag in Hallerndorf
🔸🔸 Märzenbecherwald, Steinerne Rinne und ein toller Weitblick
🔸 Virtuelles Wandern auf Malta
🔸 Ein Schockmoment, der alles veränderte
🔸🔸 Statt “Wandern im Urlaub” stehen Arztbesuche auf der Tagesordnung
🔸🔸 Hallo Depressionen, könntet ihr vielleicht verschwinden?
🔸 Ein Filmtipp, wenn man nicht vor die Tür gehen möchte
🔸 Tschüss Februar – Hallo März

Ein abenteuerlicher Monat draußen in der Natur

Leider gab es noch keine großen Abenteuern, von denen ich nun berichten könnte. Es stand zwar der Mammutmarsch in Hamburg an, aber durch die Lungenentzündung und die darauf schwache Kondition meiner Lunge ließ dieses Vorhaben nicht zu. Doch nur Zuhause zu sitzen, war für mich auch keine Entscheidung gewesen.

So zog ich mir meine Wanderschuhe an und ging vor die eigene Haustür. Entweder unternahm ich kleine Wanderungen, bzw. Spaziergänge, oder suchte bereits die ersten Geocaches für dieses Jahr, um so an meinem 1.000-Fund-Meilenstein näher zu kommen. 

Jetzt im Rückblick staunte ich aber auch nicht schlecht, wieviel ich wirklich unterwegs war. Jedoch muss ich gleich vorweg sagen, dass ich nun im Februar einen 2-wöchigen Urlaub hatte, wo es nun mal doch mehr raus in die Natur ging, als es in meinem Alltag üblich wäre.

Wo der Wind weht, wird Tee getrunken

Eine Info vorweg: Meine Abenteuer im Landkreis Würzburg unternehme ich meistens nach meiner Verhaltenstherapie für die Borderline-Persönlichkeitsstörung. Es kann natürlich auch mal vorkommen, dass ich einfach aus der Laune der Natur mich in diesem Landkreis “verirre” – doch dieses Abenteuer war gezielt für die Nach-Therapiezeit gedacht gewesen.

Herrlicher Sonnenschein, nach gefühlten Tagen voller Regen, Schnee und grauem Himmel, lockte mich in den Landkreis Würzburg. Genauer gesagt in die Nähe von der Gemeinde Uettingen. Dort befindet sich ein Multicache, den ich gerne an diesem Tag meistern wollte.

Doch zuerst habe ich mich “indirekt” etwas verlaufen, so dass ich mit einem größeren Umweg an die Startkoordinaten kam. Der eisige Wind, der an diesem Tage wehte, sorgte zu einem leichten Frösteln. So bereitete ich mir erstmal einen warmen Tee zu, bevor das Geocaching-Abenteuer richtig starten konnte. 

5 Kilometer lang ging ich um die  Windkrafträder drum herum und brachte mich so meinem Ziel immer näher. Doch irgendwie kam am Ende wieder alles anders als gedacht, und so ging ich mit „einem Fund und keinem Fund” wieder zurück nach Hause.

Ein Winter-Sonnenuntergang am “Terrior f – Rödelsee”

Am nächsten Abend ging es für mich in die Gemeinde Rödelsee. Mein Vorhaben war es: Oben beim “Terroir f – Rödelsee” den Sonnenuntergang zu betrachten.

Leider ging die Sonne aufgrund des Dunstes am Himmel etwas eher unter als erwartet, doch es war trotzdem ein traumhaftes Erlebnis gewesen, die vereinzelten Farbenspiele am Himmel zu betrachten. Und am Ende sagte mir noch ein roter Ball am Horizont auf Wiedersehen.

Frostiges Klein-Rom in den Haßbergen

Ich muss gestehen, dass der Februar eher kalt, nass und grau war. Die Sonne kam selten mal hinter der Wolkenschicht hervor, so dass ich dieses Abenteuer in meinem mystischen und frostigen Nebelwald erleben durfte.

Mit dem Auto fuhr ich in die Haßberge. Eine Geocaching-Runde mit dem Titel “Klein-Rom in den Haßbergen” weckte meine volle Aufmerksamkeit. 13 Tradi Caches und ein Bonuscache warteten auf mich mit einem Waldspaziergang von ca. 3 Kilometer.

Für mich war es das erste Mal gewesen, dass ich durch einen Nebelwald wandern durfte. Ich habe es sehr genossen, auch wenn die eisige, feuchte Luft sich ihren Weg unter die Klamotten-Schichten suchte.

Der Waldumbauweg bei Wiesentheid

Als eines Nachts der Wind die dicken Wolken weg schubste, und mich die Sonne begrüßte, konnte ich einfach nicht widerstehen: Ich musste wieder raus in die Natur, ein bisschen Vitamin D tanken und natürlich einen weiteren Geocache finden.

Der recht “neue” Waldumbauweg bei Wiesentheid lockte meine Abenteuerlust an diesem Tag hervor. Mit einem gemütlichen  Waldspaziergang durfte ich so die ersten Vögel beim Singen zu hören, sowie die ersten Frühlingsdüfte wahrnehmen. 

Auf einem 2 Kilometer langen Rundweg befindet sich auch der passende Multi-Cache dazu. Um an die Finalkoordinaten zu gelangen, musste ich mir alle 10 Informationstafeln über den Waldumbauweg durchlesen. Doch am Ende durfte ich mich erfolgreich ins Logbuch eintragen und fuhr so mit einem Lächeln im Gesicht wieder nach Hause.

IVV-Wandertag in Hallerndorf

Für dieses Jahr habe ich mir vorgenommen, das Wanderabzeichen in Bronze vom IVV (internationaler Volkssportverein) zu bekommen. Die Idee dazu kam, als ich auf deren Homepage gesehen habe, dass es sogar unter der Woche (mein Wochenende ist immer Dienstag, Mittwoch und Donnerstag) Wanderungen gibt, an denen ich sogar teilnehmen könnte – sei es nun mit geführten Wanderungen, oder permanente Wanderwege.

Um mir den ersten Eintrag ins Teilnehmerheft zu holen, fuhr ich ins oberfränkische Hallerndorf. Am 26. Februar fand dort ein Wandertag statt, mit einer Länge von 6 oder 11 Kilometer. 

Natürlich entschied ich mich gleich für die 11 Kilometer, die mich zuerst in ein Waldgebiet führte, doch im Anschluss auf freier Fläche zurückbrachte.

Etwas durchgefroren vom eisigen Wind schaffte ich diesen Rundweg und war sehr stolz darauf, meinen ersten Stempel zu betrachten. 

Für einen weiteren Stempel ist bereits eine weitere Wanderung Ende März geplant. So bin ich mal gespannt, wie lange es dauert, bis ich das Abzeichen erhalte.

Märzenbecherwald, Steinerne Rinne und ein toller Weitblick

Den letzten Tag im Februar verbrachte ich mit einer traumhaften Wanderung bei herrlichem Sonnenschein. Bereits Tage zuvor verabredete ich mich mit der lieben Andrea für eine gemeinsame Tour in den Märzenbecherwald bei Ettenstatt. Und ich muss wirklich gestehen, dass ich von diesem Abenteuer keineswegs enttäuscht wurde. 

Unser Weg führte uns zuerst in den Märzenbecherwald, wo man bereits nach ein paar Schritten die weiße Blütenpracht am Boden schon bewundern konnte.

Die frostigen Temperaturen zwangen uns jedoch zum weitergehen. So tankten wir auf offener Fläche nochmal kräftig Vitamin D, bevor es ab in den nächsten Waldabschnitt ging – genauer gesagt zur Steinernen Rinne.

Durch den märchenhaften Schneewald ging es für uns hoch zu den Feldern, um dort den Rückweg anzutreten. Doch bevor wir am Ausgangspunkt ankamen, bewunderten wir erstmal noch die Panorama-Aussicht bei Kaltenbuch.

So wunderschön können gerne die Monate immer enden 😅

Virtuelles Wandern auf Malta

Durch die Entscheidung, nicht am Mammutmarsch in Hamburg teilzunehmen, musste trotzdem eine Challenge für mich her. Aktuell befinde ich mich leider in einer depressiven Phase, die mir das “nach draußen gehen” sehr erschwert. Mit einer virtuellen Wander-Challenge sollte sich dieses ändern und mir wieder die Freude am Draußensein zurückbringen.

Vor 2 Jahren bin ich zusammen mit der lieben Verena beim Anbieter GVC (Great Virtual Challenges) den Jakobsweg gegangen. Doch eine Kilometerangabe von über 700 Kilometer kam mir etwas zu viel vor, so dass ich eher die Bedenken hatte, dass ich die Challenge eher liegen lasse, statt raus in die Natur zu gehen.

So entschied ich mich für die “Malta-Challenge”. 65 Kilometer warten dort auf mich, um virtuell erwandert zu werden. Ursprünglich meldete ich mich mit der Idee an, diese 65 Kilometer innerhalb meines Urlaubs zu erwandern, doch dann wurde das Leben von meinem Partner und mir auf den Kopf gestellt.

Ein Schockmoment, der alles veränderte

Noch am letzten Freitag vor meinem Urlaub rief mich mein Hausarzt auf der Arbeit an: “Ich erreiche ihren Partner nicht. Wir haben die Blutwerte erhalten. Er muss dringend ins Krankenhaus!

Mit einem sehr hohen Blutzuckerwert wurde er ins Krankenhaus eingewiesen. Diabetes mellitus Typ 1 wurde festgestellt, eine Autoimmunkrankheit, wo der eigene Körper aufhört, Insulin zu produzieren. 

Auch wenn man heutzutage an Diabetes Typ 1 nicht stirbt, war es für uns trotzdem eine wahre Schockdiagnose gewesen. “Wie weit müssen wir unser Leben nun umstellen? Und vor allem, wie lange wird mein Partner noch leben?

Dass diese Gedanken meine Borderline-Persönlichkeitsstörung triggerte, und dabei ein altes Kindheitstrauma aufweckte, muss ich wohl nicht verleugnen. Ich fiel regelrecht in der ersten Woche meines Urlaubs in ein schwarzes Loch. Mein Tag bestand aus Sorgen und Ängsten, kombiniert mit sehr vielen Tränen. Erst in diesen Momenten merkte ich als Borderlinerin, wie sehr ich meinen Partner wirklich liebe.

Statt “Wandern im Urlaub” stehen Arztbesuche auf der Tagesordnung

Nach einer Woche kam er schließlich aus dem Krankenhaus heraus, und ich war etwas beruhigter. Doch nun fing ein anderer Stress an, der leider auch sehr an meiner Psyche zerrte.

Mein Partner hat bis zur richtigen Einstellung des Blutzuckerwertes ein Fahrverbot bekommen. So muss ich nun ( wahrscheinlich bis Ende April noch) das persönliche Taxi für ihn spielen. Jeden Tag in meinem Urlaub hatten wir Arzttermine, und so fuhr ich mal hierhin, mal dorthin.

An Tagen, an denen wir die Termine am frühen Morgen hatten, konnte ich wenigsten noch nach dem Mittagessen raus in die Natur. Aber an Tagen, wo es doch sehr vollgestopft war, wurde mir nach und nach alles zu viel.

Hallo Depressionen, könntet ihr vielleicht verschwinden?

Ich war regelrecht mit dieser Situation überfordert und fiel so in eine erneute Depression. Für mich ist es jedoch viel schlimmer, es selbst zu merken, dass man in einem tiefen Loch sitzt und es irgendwie nicht wieder raus schafft. Gedanken wie “du bist in einer Depression, tu endlich was dagegen” machen mich dabei noch mehr hilf- und ratlos, so dass sie sogar meine Abenteuerlust in der Natur nehmen.

Dabei ist die Natur für mich eine große Ressource. Sie gibt mir neue Energie, aber auch Mut und Halt, an mich selbst zu glauben. Doch mit der ständigen Angst um meinen Partner verließ ich leider nur sehr selten das Haus und blieb so eher daheim. 

Aus diesem Grund hoffe ich nun auch, jetzt, wo ich es mir von der Seele geschrieben habe, dass es im März wieder bergauf gehen wird. Also zumindest mit der Psyche, die Höhenmeter auf meinen Wanderungen können gerne weiterhin erstmal fern bleiben 😅

Ein Filmtipp, wenn man nicht vor die Tür gehen möchte

Aus diesem Grund habe ich meine Urlaubstage auch vermehrt in den eigenen 4-Wänden verbracht. Anders als ursprünglich geplant. Statt tolle Schneewanderungen im Fichtelgebirge zu unternehmen, lag ich auf dem Sofa und habe gefühlt ganz YouTube und Netflix leer geschaut. 

So stieß ich auf den Film “True Spirit” auf Netflix. Dabei geht es um die wahre Geschichte der Australierin Jessica Watson, die im Jahr 2010 als bis dahin jüngste Seglerin ohne Zwischenstopp die Welt umrundete. Man erlebt ihren Mut, Zweifel, Hoffnung und Tiefschläge mit – und so ist man sehr gespannt, ob und vor allem wie sie es schafft. 

Obwohl ich mit dem Segeln nichts am Hut habe, hat mich dieser Film doch sehr gefesselt. Aus diesem Grund ist er auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Somit starte doch demnächst den passenden Filmabend dazu 😉

Tschüss Februar – Hallo März

Und zack, ist der Februar auch schon rum. Der ganze Monat verlief anders als geplant und stellte meinen Partner und mich vor neue Herausforderungen. Doch wie heißt es so schön: Man wächst erst mit seinen Aufgaben

So bin ich sehr gespannt, wie nun unser Leben weitergeht. Natürlich, und auch hoffentlich, ganz normal wie gewohnt. So dass sich nach und nach der gewohnte Alltag wieder einschleicht, den ich ja gerne mit meinen Mikroabenteuern entkommen möchte 😅

Pläne für den März sind bereits auch schon in Arbeit. Es wird eine neue Wanderung beim IVV geben, um so einen weiteren Stempel für das Teilnehmerheft zu bekommen. Außerdem findet die Freizeitmesse in Nürnberg statt, welche ich besuchen werde. 

Da aber auch bei mir die Arbeitswelt wieder anfängt, wird es wohl aus diesem Grund nicht mehr so viele Abenteuer geben, wie ich sie im Februar erlebt habe. Ein Mikroabenteuer pro Woche muss somit reichen, um meine Glücksgefühle, aber auch den Vitamin D Speicher aufzufüllen. 

Und so würde ich einfach mal sagen: Wir sehen uns bei meinem nächsten Monatsrückblick wieder. Bis dahin bleibe gesund, und immer neugierig auf ein kleines Abenteuer. Alles, was du dafür brauchst, hast du bereits schon – nämlich dich selbst!

Ein Kommentar

  • Andrea

    Superschön , authentisch , offen und ehrlich geschrieben liebe Shelley .

    Auf in den März , der dir für deine Microabenteuer und Geocaching hoffentlich viel Sonne bringt und deinem Partner und dir eine stabilere Gesundheit .

    Vielleicht sind dann auch wieder ein paar Höhenmeter mehr drin 💪🏻🥰

    Liebe Grüße , Andrea

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